Die Bedeutung der medialen Präsenz

von Robert Fischer

Mediale Präsenz - Agentur

Um die Frage nach der Bedeutung der medialen Präsenz für Unternehmen, Künstler und Politiker klären zu können, muss man sich erst einmal darüber klar werden, was unter medialer Präsenz oder auch Medienpräsenz überhaupt zu verstehen ist.
Grob ausgedrückt handelt es sich bei Medien um Kanäle, die in der Lage sind Geschehnisse einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Printmedien wie Tageszeitungen, auditive Medien wie Radiosender, visuelle Medien wie Fernsehsender und das ultimative Massenmedium Internet.
Unter einer Präsenz versteht man das Zugegensein einer Sache oder einer Person.
So muss die Öffentlichkeit also das Gefühl haben, dass jemand oder etwas in den Medien ständig oder zumindest zeitweise zugegen ist.

Wie erzeugt man als Unternehmen in der Öffentlichkeit ein solches Gefühl?

Das ist einfach: durch Werbung. Am besten durch sehr gute, ungewöhnliche Werbung, die sich nahezu von selbst durch alle Medienkanäle frisst. Der Fachbegriff hierfür ist "virales Marketing". Ein Unternehmen stellt beispielsweise bei einem Videoportal wie YouTube ein originelles Werbevideo ein, das die Leute begeistert. Prompt verbreitet es sich durch das Teilen von Videos bei Facebook oder anderen sozialen Netzwerken im Internet. Dadurch werden Fernsehsender und Printmedien darauf aufmerksam und berichten über dieses "Phänomen". Das Unternehmen hat plötzlich umfassende Medienpräsenz und wird auf einen Schlag bekannt oder wieder einmal Gesprächsthema.

Wie erzeugt man als Künstler in der Öffentlichkeit ein solches Gefühl?

Auch hier sehr einfach: indem man sich von der breiten Maße absetzt. Ein Robbie Williams, der sich in einem Musikvideo erst die Haut und dann die gesamte Muskulatur vom Leib reißt, kann sich sicher sein, dass er dafür in diversen Medien eine gewisse Medienpräsenz erhalten wird. Gleiches gilt für eine Sängerin, die sich Stofffrösche anzieht, einen Künstler, der Tote ausstellt oder einen Maler, der Gemälde mit seinem eigenen Blut anfertigt. Um jeden Preis auffallen, bringt die gewünschte Medienpräsenz.

Aber warum ist die eigentlich so gewünscht? Bei Unternehmen und Künstlern geht es hierbei um Geld. Darum den Menschen beim Einkauf in den Sinn zu kommen und sie damit unweigerlich zu den Produkten der "eigenen Marke" greifen zu lassen. Steht die Oma in der Vorweihnachtszeit vor dem CD-Regal einer gar nicht blöden Elektronikmarktkette, um ihrer Enkelin etwas Gutes zu tun, wird sie den Verkäufer eher mit der Bitte zu sich winken, ihr das neueste Musikstück der Froschfrau zu zeigen, als ihn nach seiner eigenen Meinung zu fragen. Ist die Froschfrau im Einkaufbeutel verstaut, wird die Oma weiterziehen und in dem Supermarkt, für den der nette Fußballspieler wirbt, einkehren, um die Weihnachtsteller mit den Produkten der lila Kuh zu füllen.

Was aber haben Politiker davon in den Medien präsent zu sein?

Der Mann, der es seinen Kollegen in der Politik vorgemacht hat, war Gerhard Schröder. Oder auch: der Medienkanzler. Er hat es wie kein anderer verstanden die Macht der Medien für sich zu nutzen. Besonders in Erinnerung bleibt das erste Kanzlerduell der deutschen Fernsehgeschichte, in dessen Verlauf er der Nation gezeigt hatte, dass sein Gegner Edmund Stoiber unbewaffnet zu diesem Wortgefecht angetreten war. Der Wahlkampf war für Stoiber gelaufen. Die Medienpräsenz, die Schröder durch diesen einen Auftritt innerhalb des Wahlkampfes bekommen hatte, hatte ihm die Wiederwahl gesichert.

 

Zurück